Betreff
Werkstattbericht Büro für Bürgerbeteiligung und Ehrenamt
Vorlage
13-2/201/2024
Aktenzeichen
OBM/13-2
Art
Mitteilung zur Kenntnis

Der Bericht der Verwaltung dient zur Kenntnis.



In Erlangen wird in den kommenden drei bis fünf Jahren eine große Zahl von Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Die Generation der Babyboomer ist häufig gut ausgebildet, hat ein Bewusstsein für Gesundheit und deren Erhalt und ist finanziell zu großen Teilen gut abgesichert. Gleichzeitig steht die Stadtverwaltung vor den Herausforderungen einer älter werdenden Stadt, in der auch die Zahl der Hochaltrigen voraussichtlich kontinuierlich steigt – bei einem spürbar grösser werdenden Mangel an Arbeitskräften im Gesundheitswesen und in der Altenpflege. Aber nicht nur die Versorgung in einem stationären Kontext ist herausfordernd, auf Grund von hoher Arbeitsmobilität leben Kinder und Angehörige häufig nicht mehr vor Ort, Menschen vereinsamen und es ist im Sinne der Daseinsvorsorge wichtig, neue Netzwerke zu etablieren (Besuchsdienste, Nachbarschaftshilfen etc.).
Ehrenamt wird von vielen Menschen als sehr bereichernd erlebt. Die Aussicht auf neue Kontakte, neue Aufgaben, auf sinnstiftende Betätigung, auf das Verfolgen eigener Interessen zum Wohle Vieler motiviert Menschen aller Altersgruppen, besonders aber die der „jungen Alten“, sich über Möglichkeiten im Ehrenamt zu informieren. Eine professionelle Beratung, die aktuelle Bewerbung des Themas bürgerschaftliches Engagement, die Entwicklung und Etablierung neuer Engagementformate, die die Daseinsvorsorge stützen sowie die verstärkte Bespielung von Social-Media-Kanälen sollte deshalb dauerhaft gesichert sein.

Schon jetzt ist deutlich sichtbar, wie enorm die Zahl der Beratungen nach dem Umzug in das Ladenlokal gewachsen ist und wie sinnvoll es ist, mit diesem Thema sichtbar zu sein. Ehrenamtliches Engagement wird zukünftig noch stärker als bisher den sozialen Frieden und das friedvolle miteinander in der Stadt stabilisieren.

 

Eine halbe Stelle des Büros für Bürgerbeteiligung und Ehrenamt wird durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales im Rahmen der Projektförderung „Zentren für lokales Freiwilligenmanagement“ gefördert. Es handelt sich hierbei um eine anteilige Förderung; der staatliche Finanzierungsanteil beträgt 75 % der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben. Maximal können 30.000 Euro abgerufen werden (25.000 für Personalkosten, 5000 Euro für Sachmittel). Die Förderung ist temporär, stets befristet auf ein Kalenderjahr und muss jeweils zum Ende des Jahres neu beantragt und bewilligt werden. Es können keine Aussagen darüber getroffen werden, wie lange die Projektförderung weiter bewilligt werden wird.

 

Das Büro für Bürgerbeteiligung und Ehrenamt wird über diese Projektgelder seit 2021 gefördert. Voraussetzung für die Bewilligung der Förderung ist u.a. eine funktionierende
Engagementberatung sowie ein stets aktuelles und leicht zugängliches Angebot an
Engagementmöglichkeiten. Auch die Zahlen der bürointernen Statistik zeigen, wie wichtig eine verlässliche, qualitativ hochwertige Beratung ins Ehrenamt für die Stadtgesellschaft ist. Es ist daher unbedingt notwendig, zu überlegen, wie eine Fortführung dieser Arbeit bei Wegfall der Förderung weiter sichergestellt werden kann.

 


Anlagen: